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Peter Platen
Die rechtsgeschichtliche Entwicklung des „Handelns durch andere“ im kanonischen Recht Grundlage einer Teilhabe von Laien an der potestas regiminis?
Beiheft 48 zum Münsterischen Kommentar zum CODEX IURIS CANONICI herausgegeben von Klaus Lüdicke 2007 - 1435 Seiten – Polylein – 45,00 EUR zzgl. Versandkosten
ISBN Nummer:
978-3-87497-261-1
Artikel Nummer:
999156
Preis: 45,00 EUR
Preise inklusive Mehrwertsteuer und zuzüglich Versandkosten
Anzahl Exemplare:
Die Frage nach der Mitwirkung von Laien an der Ausübung der kirchlichen Leitungsgewalt wird nicht erst jetzt gestellt. Die kirchliche Rechtsgeschichte kennt zahlreiche Beispiele einer verantwortlichen Mitwirkung von Laien, wobei diese als Delegaten oder als Inhaber eines Amtes tätig waren.
Was waren aber die konkreten Rahmenbedingungen?
Wie wurden diese Beispiele rechtssystematisch begründet?
Es zeigt sich, dass die Rechtsgeschichte des „Handelns durch andere“ relevante Ansatzpunkte für die rechtssystematische Begründung und Ausgestaltung einer Mitwirkung von Laien an der Ausübung von „potestas regiminis“ bereithält.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung:
Problemstellung
Methodik und Aufbau der Untersuchung
Die terminologische Problematik bei der Befassung der Konzeptionen des Handelns durch andere
Das Handeln durch andere im römischen Recht
Hermeneutische Vorbemerkung
Das Handeln durch andere im römischen Privat- und Prozessrecht
Stellvertretung im römischen Privatrecht
Die Regel: Kein Rechtserwerb und kein Verpflichtungsgeschäft durch Stellvertreter
Wege zur Ermöglichung eines Handelns durch andere
Das Handeln durch Gewaltunterworfene und die sogenannten adjektizistischen Klagen
Der Prokurator
Ermächtigung
Treuhänderschaft und Verfügungsgeschäfte
Nachklassische Entwicklungen
Das Handeln durch andere im römischen Prozessrecht mittels Prokuratur und Kognitur
Ergebnis
Das Handeln durch andere bei der Ausübung der iurisdictio und der
Verwaltungstätigkeit im römischen Recht
Der Begriff iurisdictio im römischen Recht
Die verschiedenen Arten der iurisdictio im römischen Recht
Unterscheidung nach dem Rechtsgrund: ursprüngliche und übertragene iurisdictio
Die Arten der übertragenen iurisdictio
Iurisdictio ordinaria
Iurisdictio mandata
Iurisdictio delegata
Die Entwicklung der iurisdictio delegata
Der Begriff der iurisdictio delegata im römischen Recht
Iudices delegati a principe als Sonderfall
Die Beschränkung des Mandationsrechtes und des Delegations¬rechtes in der Kaiserzeit
Zusammenfassende Abgrenzung der Jurisdiktionsarten im römischen Recht
Die rechtsgeschichtliche Entwicklung der Konzeptionen des Handelns durch andere im kanonischen Recht
Das Handeln durch andere bis zum Beginn der klassischen Periode
der Kirchenrechtswissenschaft (bis 1140)
Die Beanspruchung erweiterter Kompetenzen durch den Bischof von Rom und die Entwicklung besonderer Formen des Handelns durch andere
Die Entwicklung des päpstlichen Primatsanspruchs
Die Entwicklung besonderer Formen des Handelns durch andere
Das Aufkommen des päpstlichen Gesandtschaftswesens
Das päpstliche Gesandtschaftswesen bis zur Gregorianischen Reform
Gesandte des Papstes auf Synoden und Konzilien
Die Apokrisiare
Die Apostolischen Vikare
Die Missionslegaten und die weitere Entwicklung bis zum Beginn der Gregorianischen Reform
Das päpstliche Gesandtschaftswesen unter den Reformpäpsten des 11. Jahrhunderts
Die Übertragung der päpstlichen Gerichtsbarkeit
Erste Zeugnisse für das Aufkommen einer Übertragung von Gerichtsbarkeit: Der altkirchliche Prozessgang und die Neuerungen durch das Konzil von Nizäa und die Synode von Serdika
Weitere Fälle einer Übertragung von Gerichtsbarkeit durch den Papst
Die Gehilfen des Diözesanbischofs in der Leitung der Ortskirche
Die Rolle der Chorbischöfe in der Regierung der Diözese
Der Chorbischof im Osten
Der Chorbischof im Westen
Die Archidiakone
Die Archidiakone älterer Ordnung
Die Archidiakone jüngerer Ordnung
Die Wahrnehmung bischöflicher Aufgaben durch Beauftragte bei Überlastung und bei Abwesenheit des Bischofs
Die Übertragung von Gerichtsbarkeit und die Etablierung von Unterinstanzen
Sonstige Beauftragte des Bischofs
Zusammenfassung
Die beginnende Systematisierung der rechtstechnischen Instrumentarien
zur Ausgestaltung des Handelns durch andere im Zeitalter der klassischen
Kanonistik (1140 – 1348)
Die Einteilung der Jurisdiktionsarten in der neubegründeten weltlichen Rechtswissenschaft
Faktische und institutionelle Voraussetzungen für eine Wiederbelebung einer weltlichen Rechtswissenschaft
Der Begriff der Jurisdiktion und die Jurisdiktionsarten im Brachylogus iuris civilis
Die Abgrenzung der Jurisdiktionsarten bei Pillius
Die Jurisdiktion in der Glossa ordinaria des Accursius
Die Bedeutung von Accursius und seiner Glossa ordinaria
Accursius’ Jurisdiktionsverständnis
Die Analyse der Rechtsverhältnisse delegierter Richter als Ansatzpunkt für die Systematisierung einer eigenständigen Konzeption des Handelns durch andere
Das Aufkommen päpstlich und bischöflich delegierter Richter als Ausgangspunkt kanonistischer Theoriebildung
Die starke Vermehrung der Übertragung von Gerichtsbarkeit durch den Papst
Das Aufkommen bischöflich delegierter Richter und die Ausbildung des Offizialates
Die iudices delegati nach Maßgabe des Dekretalenrechts
Die Verwendung des Begriffs iurisdictio während der klassischen Periode der Kanonistik
Das Recht zur Bestellung eines iudex delegatus
Der Tätigkeitsbereich der iudices delegati und die ihnen zukommenden Befugnisse
Anforderungen an die iudices delegati
Die rechtliche Eigenart der Jurisdiktion der iudices delegat
Besondere Klauseln in den Delegationsreskripten
Die weitere Übertragung der Jurisdiktion durch delegierte Richter
Der Verlust der Jurisdiktion
Die begriffliche Fassung und Abgrenzung der iurisdictio delegata im Decretum Gratiani, bei den Dekretisten und bei den Dekretalisten
Gratian
Paucapalea
Rufinus
Stephanus Tornacensis
Summa legume
Huguccio
Bernhard von Pavia
Ordo iudiciarius des Codex Bambergensis
Johannes Teutonicus
Damasus
Tankred
Goffredus von Trani
Sinibaldo (dei) Fieschi (Innocenz IV.)
Bernhard von Parma
Hostiensis
Wilhelm Durantis
Johannes Andreae
Zusammenfassung und Wertung
Rechtsverhältnisse der unmittelbar übertragenen Jurisdiktion
Wertung
Die Entwicklung von Konzeptionen zur stellvertretenden Ausübung der kirchlichen Leitungsgewalt
Die Auseinandersetzung mit den Gewaltverhältnissen verschiedener „Vertreter” als Anknüpfungspunkt für die begriffliche Ausbildung von stellvertretend übertragener Gewalt
Die Diskussion der Gewaltverhältnisse der päpstlichen Legaten
Die Uneindeutigkeit der „vicarii” nach Maßgabe des Dekretalenrechts
Die Archidiakone und Archipresbyter
Die bischöflichen Offiziale
Das Aufkommen von vicarii generales
Die systematische Begründung einer stellvertretenden Wirkungsweise über die Rechtsfigur der Prokuratur
Die Vermischung der römischen iurisdictio delegata und Iurisdictio mandata als Ansatzpunkt für die Verwendung der Prokuratur
Der Begriff und die Wirkungsweise der Prokuratur
Die Definition und die Einsatzgebiete des Prokurators
Die Beimessung einer stellvertretenden Wirkungsweise
Die Beendigung und die Grenzen der Prokuratur
Anforderungen an Vollmachtgeber und Vollmachtempfänger
Die Notwendigkeit einer „selbständigen Willensbetätigung“ des Prokurators
Die Bedeutung verschiedener regulae iuris für die Begründung stellvertretender Rechtsverhältnisse
Zusammenfassung und Wertung
Die Konzeptionen des Handelns durch andere in den Zeitaltern der Nach- und Neuklassik (Mitte des 14. - Ende des 18. Jh.)
Die begriffliche Fassung der Delegation als allgemeine Konzeption zur
Ermöglichung eines Handelns durch andere
Der fortgesetzte Bedeutungsverlust der Rechtsfigur der päpstlich delegierten Richter
Die begriffliche Fassung der Delegation im Zeitalter der nachklassischen Kanonistik
Der Beitrag des Tridentinischen Konzils und der nachfolgenden Gesetzgebung zur Weiterentwicklung der Delegation
Bischöfe als tan(m)quam bzw. etiam tamquam sedis apostolicae delegati
Die Synodal- bzw. Prosynodalrichter
Die begriffliche Fassung der Delegation im Zeitalter der neuklassischen Kanonistik
Die rechtliche Eigenart des iudex delegatus als Ausgangspunkt für die Bestimmung der Grundzüge der Delegation
Delegation als Konzeption zur Ermöglichung eines Handelns durch andere
Delegation als amtsunabhängige Gewaltübertragung: conceptum commissionis
Das Objekt der Delegation
Delegation als Übertragung einer iurisdictio distincta a iurisdictione delegantis?
Delegation als Befähigung zum Handeln aufgrund fremden Rechts nomine delegantis
Delegatio ab homine und delegatio a iure
Delegatio directa und delegatio indirecta
Das passive Subjekt der Delegation
Das Erlöschen der Delegation
Zusammenfassung und Ausblick
Konzeptionen des Handelns durch andere mit stellvertretender Wirkung
Das Aufkommen des Generalvikars
Der Wandel vom Ersatzmann des abwesenden Bischofs zum herausragenden Gehilfen a latere episcopi
Die Unterscheidung von Generalvikar und Offizial
Die kanonistische Diskussion der mit stellvertretender Wirkung ausgeübten Jurisdiktion
Der Generalvikar
Der Generalvikar als vices gerens episcopi
Die Jurisdiktion des Generalvikars als iurisdictio ordinaria
Die Bedeutung des Jurisdiktionsumfangs des Generalvikars für die innegehabte Jurisdiktionsart
Der Ausschluss einer Appellation vom Generalvikar an den Bischof
Die Bedeutung des Ortes der Jurisdiktionsausübung
Ansätze zu einer Binnendifferenzierung der iurisdictio ordinaria
Die Jurisdiktion des Generalvikars aufgrund eines Spezialmandates
Ein Laie als Generalvikar?
Andere Rechtsfiguren mit stellvertretender Wirkungsweise
Der päpstliche Legat
Der Archidiakon
Der Kapitelsvikar
Vikare im Bereich der Missionskirche
Zusammenfassung
Das Handeln durch andere mittels Prokuratoren
Der Begriff und die Einsatzgebiete des Prokurators
Der Prokurator als juristischer Prototyp des Generalvikars
Erklärungsansätze für eine stellvertretende Wirkungsweise des Prokurators
Zusammenfassung
Die Konzeptionen des Handelns durch andere vom Beginn des 19. Jh.
bis zum Inkrafttreten des CIC/1917
Das Handeln durch andere in Gesetzgebung und Praxis
Das Handeln durch andere in der kanonistischen Diskussion
Das kanonistische Schrifttum vom Beginn des 19. Jh. bis zum Erscheinen des CIC/1917
Die Auseinandersetzung um die Einteilung der Jurisdiktionsarten
Ansätze einer abstrakten Behandlung des Handelns durch andere
Die Uneindeutigkeit des Begriffs der Stellvertretung
Die Unterscheidung verschiedener Konzeptionen des Handelns durch andere
Die begriffliche Fassung der Delegation als Konzeption zur Ermöglichung eines Handelns durch andere
Delegation als conceptum commissionis
Das Objekt der Delegation
Das Erlöschen der Delegation
Delegation als Übertragung einer iurisdictio distincta a iurisdictione delegantis?
Delegation als Auftrag zum Handeln aufgrund fremden Rechts nomine delegantis
Das passive Subjekt der Delegation – Zusammenfassung
Konzeptionen des Handelns durch andere mit stellvertretender Wirkung
Die kanonistische Diskussion der mit stellvertretender Wirkung ausgeübten Jurisdiktion
Die Auseinandersetzung um die Jurisdiktionsart der Gewalt des Generalvikars
Die Bedeutung des Jurisdiktionsumfangs des Generalvikars für die ausgeübte Jurisdiktionsart
Die praktische Relevanz der Identität der Foren von Generalvikar und Bischof
Erklärungsansätze für eine stellvertretende Wirkungsweise des Generalvikars
Ein Laie als Generalvikar?
Die Grenzen eines Vorbildes: Der Generalvikar als Prototyp des Stellvertreters
Das Handeln durch andere mittels Prokuratoren
Ergebnissicherung
Der Autor
Peter Platen, Dr. theol., Lic. iur. can. ist Persönlicher Referent des Generalvikars des Bischofs von Limburg und Diözesanrichter am dortigen Offizialat. Privatdozent für Kirchenrecht und Kirchliche Rechtsgeschichte an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Münster
Weitere Bücher von Peter Platen:
Die Sustentation der Kleriker
Die Ausübung kirchlicher Leitungsgewalt durch Laien - Rechtssystematische Überlegungen aus der Perspektive des "Handelns durch andere"
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